Schloss Bran auf Felsenhügel in Transsilvanien, Rumänien

Burg Bran: Rumäniens legendäre Festung voller Schatten & Geschichten

Es war noch dunkel, als ich an diesem Morgen Brașov verließ – so ruhig, dass mein Atem den Busfenster beschlug. In der Luft lag der Geruch von feuchtem Laub und Kiefernnadeln, und jenseits des Scheinwerferlichts erhoben sich die Karpaten so geisterhaft, wie ich sie mir vor der Reise ausgemalt hatte. Dracula – diesmal meine ich es ernst, diesmal sehe ich das echte Schloss, ihr Scherzkekse.

Ich hätte es besser wissen müssen. Nach gut hundert Kilometern kurviger Bergstraßen, vorbei an schlafenden Dörfern und verlassenen Feldern, kam der Moment der Wahrheit so plötzlich wie ein Blitz.

Dort, hoch oben auf einem Felsvorsprung über der Bran-Schlucht, thront sie: die Burg Bran. Sie ragt über die Baumwipfel, zwei gedrungene Türme wie schwarze Drachenzähne, der Rest im frühen Morgenlicht steinweiß. Für einen Augenblick hält die ganze Landschaft den Atem an, mir stellen sich die Nackenhaare auf – bis mir einfällt, dass es nur ich bin, nur das Schloss, und dass das Frösteln bloß Gänsehaut ist.

Gut, so furchteinflößend wie erwartet ist es nicht. Und, um ehrlich zu sein – auch wenn es die Souvenirläden behaupten – ist es eigentlich gar nicht Draculas Schloss (dazu später mehr). Aber sobald man den Torbogen durchschreitet, erwachen Geschichte, Legenden und Mythen zum Leben. Und selbst wenn es nicht nur um Vampire und finstere Türme geht, ist es doch eines der fesselndsten Schlösser Transsilvaniens.

Es ist zudem eines der am leichtesten erreichbaren. Ich kann es beurteilen – ich habe fast ein Jahr in Rumänien verbracht, und von all den Burgen in Transsilvanien (und es sind einige!) ist Bran nicht nur einfach zu erreichen, sondern auch eine der lohnendsten – samt Aussicht. Wenn du neugierig bist, ein bisschen Abenteuerlust und vielleicht sogar einen Hauch Aberglauben mitbringst, ist dieser Guide genau das Richtige für dich.

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Kurzinfos: Burg Bran auf einen Blick

📍 Lage: Bran, Transsilvanien, Rumänien
🏗️ Bauzeit: 1377–1388 (später erweitert)
🏰 Architektur: Mittelalterliche Festung mit gotischen und Renaissance-Elementen
🎭 Bekannt Für: Dracula-Legenden, Bergpanorama, königliche Geschichte, geheime Gänge
👑 Berühmte Persönlichkeiten: Königin Marie von Rumänien, Vlad der Pfähler (in der Legende), Deutschritter
🏆 UNESCO-Status: Nicht einzeln gelistet (Teil des nationalen Kulturerbes Rumäniens)
🌐 Offizielle Website: www.bran-castle.com

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Geschichte & Legenden

Schloss Bran zwischen Wäldern in Rumänien, Draculas Schloss
Das majestätische Schloss Bran gilt weithin als Draculas Schloss in den Karpaten Rumäniens.

Ein großer Teil der Geschichte von Burg Bran ist so undurchsichtig wie ein Schatten um Mitternacht. Sicher wissen, was hier wirklich passiert ist? Unmöglich – es gibt nur ein paar überlieferte Dokumente, jede Menge Wirtshausgeschichten und das, was Historiker gern „Gerüchte“ nennen. Wenn du eine lupenreine Geschichtsstunde suchst, kannst du den Begriff „Bran Castle History“ den ganzen Tag googeln. Wenn du aber die „ganze Wahrheit“ willst (Spoiler: Die gibt es nicht), lies einfach weiter.

Die erste Version der Burg war eine Bergfestung, Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, um den Pass vor einfallenden Osmanen zu schützen. Erstmals erwähnt wird sie 1377 in einer Urkunde von König Ludwig I. von Ungarn, der den Sachsen von Kronstadt (heute Brașov) erlaubte, ihre eigenen Befestigungen in den Bergen zu bauen. Diese Grenzregion war seit jeher umkämpft – von Westgoten, Hunnen, Dakern und römischen Legionen. Mit einer offenen Ebene auf der einen und kalten Gipfeln auf der anderen Seite war es nur logisch, hier eine Festung zu unterhalten.

Von hier aus gehen die Erzählungen auseinander. Der Legende nach wurde Vlad der Pfähler, der walachische Fürst des 15. Jahrhunderts und Inspiration für den literarischen Dracula, hier von seinen Feinden gefangen gehalten. Angeblich wurde er gefoltert, entstellt und im Keller an eine Mauer gekettet. Allein um jemandem den Tag zu verderben, hätte der echte Vlad diesen Teil der Geschichte wohl genossen. In Wahrheit gibt es jedoch keinen Beleg dafür, dass er je in Bran war – nur ein hartnäckiges Gerücht (wie so vieles rund um diese Burg) und eine von einem findigen rumänischen Historiker bewusst gepflegte Verbindung zu Bram Stoker.

Schloss Bran in Transsilvanien, Rumänien, berühmtes Dracula-Ziel bei Sonnenuntergang.
Schloss Bran, das berühmte Dracula-Schloss, thront über den Wäldern Transsilvaniens zum Sonnenuntergang.

Der Rest der Geschichte ist deutlich bunter. Lange Zeit diente Bran als Zollstation – ein Grenzposten zwischen den Bergdörfern und den aufstrebenden Mächten von Walachei und Transsilvanien. Später wurde daraus eine richtige Festung mit bewaffneten Wachen und Kopfgeldern auf Schmuggler. In den 1920ern kaufte Königin Marie von Rumänien – eine Enkelin von Königin Victoria und selbst eine kleine Berühmtheit – das Schloss und ließ es renovieren. Sie war eine rastlose, energiegeladene Herrscherin, von manchen geliebt, von anderen gehasst, und ihre Leidenschaft für Baukunst und Dekor ist in Bran noch heute spürbar. Zu ihrer Zeit war die Burg bereits seit Jahrhunderten ein Zentrum der rumänischen Politik – mal königliche Residenz, mal Garnison, aber immer strategisch gelegen.

Erst in jüngerer Zeit ist die Burg wieder seit über hundert Jahren in derselben Familie. In der kommunistischen Ära wurde sie natürlich verstaatlicht (öffentliches Eigentum, Privatsache ausgeschlossen) und erst nach Jahrzehnten wechselnder Grenzen und Unruhen in den 2000er-Jahren an die Nachfahren Maries zurückgegeben. Heute gehört Bran zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Rumäniens – und Transsilvaniens – und zieht das ganze Jahr über Besucher an, die Kunst, Geschichte und die Aussicht dieser markanten Bergfestung erleben wollen.

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Architektur & Atmosphäre

Bran Castle auf einem Hügel in Siebenbürgen, bekannt als Dracula-Schloss, umgeben von Wäldern.
Das Dracula-Schloss, auch Bran Castle genannt, zieht Besucher nach Siebenbürgen.

Aus der Nähe ist Burg Bran eher faszinierend als furchteinflößend. Die weiß gekalkten Mauern ragen steil aus dem felsigen Hügel, die flachen Dächer werden von roten Terrakottaüberständen und hölzernen Balkonen unterbrochen, und die Türme lehnen sich in seltsam schrägen Winkeln hinaus. Ob das Absicht war oder einfach das Ergebnis von Jahrzehnten Wetter und Wind – keine Ahnung. Die Wirkung ist in jedem Fall hypnotisch. Durch das bogenförmige Tor tritt man in einen kleinen Innenhof, umringt von den Zinnen des Bergfrieds, während über einem eine Schar Dohlen ihre Kreise zieht.

Drinnen ändert sich die Stimmung mit jedem knarrenden Schritt. Wendeltreppen winden sich durch enge Türme in gedrungene Räume, geschmückt mit antiken Möbeln, Laternen und jahrhundertealten Wandteppichen. Jeder Raum wirkt wie eine eigene Theaterkulisse – mal mit großen Herrscherporträts und Himmelbetten, mal mit schweren Türen und Ecken, in denen sich locker ein Geist verstecken könnte. Überall gibt es kleine Entdeckungen: eine steinerne Geheimtreppe hinter einem Bücherregal, eine Rüstung, die in den Schatten lauert, oder winzige Schießscharten, gerade breit genug für einen Bogenschützen, der den Pass verteidigt.

Burg Bran mit roten Dächern und grünen Hügeln in Rumänien
Die Burg Bran fasziniert Besucher mit roten Dächern und Blick auf Rumäniens Hügel.

Blickt man aus dem Fenster, versteht man, warum Dracula – hätte er hier gelebt – sich diesen Ort ausgesucht hätte: ein schwindelerregender Blick in die Bran-Schlucht, die steil ins Tal fällt, und dahinter die grünen Kämme der Bucegi- und Piatra-Craiului-Berge, im Dunst verschwommen. Trotz ihres düsteren Rufs wirkt die Burg erstaunlich einladend – Kamine, Sonnenstrahlen durch buntes Glas, und an einem belebten Sommertag findet man sich eher in einem Raum voller plaudernder Besucher wieder als zwischen heulenden Wölfen.

So sehr Bran eine Festung ist, so sehr ist sie auch ein Zuhause. Königin Marie und ihre Familie lebten hier jahrelang – und das spürt man. Jeder Winkel ist belebt und geliebt (achte auf Maries Stickereien in den Turmfenstern), und die Geschichte steckt in den Steinmauern und knarrenden Treppen. Wassergräben oder Verliese sucht man vergeblich (obwohl es einen Folterraum und eine Schatzkammer im Keller gibt). Bran ist Heim und Burg zugleich – mit einer guten Portion Dramatik obendrauf.

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Burgbesuch – Tipps aus der Praxis

🛣️ Anreise

Die Kurzversion: mit dem Bus ab Brașov.
Die Langversion: Wähle eine der vielen kurvigen Straßen aus dem Herzen Rumäniens, über die Karpaten, vorbei an charmanten mittelalterlichen Städtchen und Kirchen mit Zwiebeltürmen – und irgendwann ist sie da. Da die meisten Besucher in Brașov starten (nur 30 Kilometer entfernt), fangen wir dort an.

Vom Hauptbusbahnhof in Brașov fahren regelmäßig Minibusse ins Dorf Bran, direkt vor die Tore der Burg. Achte auf Schilder mit „Bran“ oder „Castel“ – man kann es kaum verfehlen. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde, führt durch Wälder und Sonnenblumenfelder, vorbei an verschlafenen Dörfern mit Satteldächern. Oben in der Bran-Schlucht, eingerahmt von Bergen, ragt die Burg schließlich über den Baumwipfeln auf – nicht zu übersehen.

Mit dem Auto aus Bukarest solltest du viel Zeit einplanen: mindestens drei Stunden bis Brașov (per Auto, Zug oder Bus) und dann noch eine Stunde bis Bran. Rund um die Burg gibt es gute Zeltplätze (der offizielle ist im Sommer schnell voll, aber die Einheimischen kennen Alternativen). Parken im Dorf ist kostenlos, aber knapp – also am besten früh an einem Samstag kommen, sonst zahlst du für einen Platz an der Hauptstraße, während andere gerade kostenlos woanders parken.

Luftaufnahme der Burg Bran in Transsilvanien mit herbstlichen Bäumen und Hügeln.
Entdecken Sie die sagenumwobene Burg Bran, das Wahrzeichen von Transsilvanien.

🎟️ Eintritt & Führungen

Tickets gibt es an der Kasse oder online (auf Englisch) über die offizielle Website. Erwachsene zahlen rund 90 Lei (ca. 18 €), ermäßigt für Kinder, Studenten, Senioren und Gruppen. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison, im Sommer meist 9:00–18:00 Uhr, im Winter kürzer. Es gibt Führungen in mehreren Sprachen sowie Audioguides zum Ausleihen, falls du lieber selbstständig unterwegs bist. Rund um Halloween und an bestimmten Wochenenden finden Dracula-Thementouren statt – eher für den Spaß und ein spektakuläres Selfie als für ernsthafte Geschichtslektionen. Unbedingt vorher die Website checken.

📅 Beste Besuchszeit & Dauer

Im Sommer ist am meisten los, mit langen Schlangen ab dem späten Vormittag. Wer das vermeiden will, kommt gleich zur Öffnung oder kurz vor Schluss. Frühling und Herbst sind ebenfalls ideal – im Mai blühen die Wiesen, im Herbst leuchten die Blätter golden, und die nebligen Oktobermorgen wirken wie aus einem Märchenbuch. An Halloween wird es in Bran wild (die Rumänen feiern gern), doch die Tickets für nächtliche Sonderführungen sind rar und teuer. Im Winter ist es kalt, aber stimmungsvoll – besonders mit Schnee.

Für die Burg selbst solltest du zwei bis drei Stunden einplanen, bei genauerem Hinsehen auch länger. Dazu kommen Marktbesuch im Dorf oder weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Burg Bran thront über grünen Wäldern und Hügeln Rumäniens.
Burg Bran in Rumänien verbindet märchenhafte Romantik mit Geschichte und prachtvoller Natur.

Barrierefreiheit & Tipps

Burg Bran ist alt – und das merkt man. An Barrierefreiheit dachte damals niemand. Der Hof und die Ausstellungen im ersten Stock sind zugänglich, ein Lift bringt Rollstuhlfahrer eine Etage höher. Türme und obere Räume sind jedoch tabu. Gutes Schuhwerk ist Pflicht, eine leichte Jacke (drinnen ist es kühler) und große Taschen gehören in die Garderobe (Abgabe am Eingang).

Hunger? Es gibt ein Café im Inneren und Snackstände draußen, aber ich empfehle den Dorfmarkt vor dem Tor. Geräucherte Würste, Kürtőskalács (Baumstriezel), Pflaumenschnaps und im Winter Glühwein lohnen den Abstecher.

💡 Foto-Tipp: Für einen Blick ohne Menschenmassen führt hinter der Burg ein Waldweg zum besten Fotopunkt mit Blick in die Bran-Schlucht – besonders früh morgens oder kurz vor Schließung. Hörst du Musik oder Gelächter aus der Burg, ist es vermutlich eine Hochzeitsgesellschaft… oder die Geister sind gut gelaunt.

Schneebedecktes Bran Castle mit Blick auf winterliches Transsilvanien, perfektes Bild von Bran Castle im Schnee.
Bran Castle zeigt im Winter die märchenhafte Seite von Transsilvanien.

🍽️ Essenstipps

Nach dem Burgbesuch knurrt garantiert der Magen. Drei Empfehlungen:

La Ceasul Rău (Brașov): Rumänische Klassiker in gemütlichem Ambiente.
Casa de Ceai (Bran): Hübsches Teehaus, nur wenige Schritte von der Burg entfernt.
Hanul Bran: Rustikal, mit großzügigen Portionen und Bergblick.

Probier unbedingt Sarmale (Kohlrouladen), Ciorbă de burtă (Kuttelsuppe) und Papanasi (Quarkkrapfen mit Marmelade und Sahne) – Dessert ist Pflicht.

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Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Die Burg ist nur der Anfang. Bran ist ein perfekter Ausgangspunkt für viele weitere Highlights in der Umgebung – von Burgen über Wanderungen bis hin zu Bärenreservaten (ja, wirklich).

Festung Râșnov
Mein Favorit, nur 12 Kilometer entfernt, und genau so, wie man sich eine mittelalterliche Zitadelle wünscht: dicke Steinmauern, geheime Tunnel und ein grandioser Ausblick. Ideal für einen halben Tag und absolut empfehlenswert, wenn du gern kletterst und erkundest.

Rasnov Festung auf bewaldetem Hügel in Rumänien, historische Burg mit Wäldern umgeben.
Erleben Sie die Rasnov Festung, ein bedeutendes Wahrzeichen über den rumänischen Wäldern und den Karpaten.

Nationalpark Piatra Craiului
Lust auf frische Luft nach all den Museen? Der Piatra-Craiului-Park liegt gleich um die Ecke und zeigt die Karpaten von ihrer dramatischsten Seite. Wanderwege für jedes Niveau, Wiesen voller Wildblumen, Schafherden, Aussichten ohne Ende – und mit etwas Glück die Spuren eines wilden Bären. Startpunkt: der Wanderweg ab Bran.

Dorfmarkt von Bran
Unten am Fuß der Burg ist der Markt des Dorfes fast immer belebt – und lecker. Stände mit geräuchertem Fleisch, Pflaumenschnaps, hausgemachtem Käse, Honig, Auberginen, frischen Paprika und mehr. Dazu gibt es Merch mit Draculas Kopf am Spieß – perfekt fürs Fotoalbum. Klar, es ist touristisch, aber trotzdem lohnenswert, und mit einem heißen Kaffee in der Hand lässt sich hier herrlich Leute beobachten.

Luftaufnahme von Schloss Bran, Draculas Burg, inmitten rumänischer Hügel.
Schloss Bran, Draculas Burg, thront eindrucksvoll über Transsylvanien.

Bärenreservat Libearty (Zărnești)
In Rumänien weiß man nie, was einen erwartet – aber Europas größtes Bärenreservat ist ein ganz besonderer Ort. Nur eine kurze Fahrt von der Burg entfernt kannst du gerettete Braunbären in ihrem Waldrevier sehen und viel über sie lernen. Für Kinder wie Erwachsene spannend – und die Kamera nicht vergessen (Bären-Selfies sind hier ein Ding). Unbedingt vorab für eine Führung reservieren.

Dörfer Moieciu & Măgura
Südlich der Burg liegen diese traditionellen Dörfer, in denen Transsilvanien noch so aussieht wie früher: Holzhäuser, Heuhaufen, stille Straßen. Komm wegen des hausgemachten Käses und der deftigen Brotzeitplatten – bleib wegen der Aussicht.

Ob Geschichte, Kulinarik, Outdoor-Abenteuer oder einfach nur ein Snack zwischendurch: Die Ecke um Bran ist voller Ausflugsziele und kleiner Entdeckungen, die locker einen ganzen Tag füllen.

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FAQ zur Burg Bran

Ist die Burg Bran wirklich Draculas Schloss?

Kommt darauf an, wen man fragt – und was man unter Dracula versteht. Nein, Bran ist nicht das Schloss von Vlad dem Pfähler, zumindest nicht nachweislich. Vielleicht hat er es einmal besucht, aber am nächsten kam er als Kriegsgefangener – und dafür gibt es keinen Beleg, dass es in Bran war. Außerdem war Bram Stoker nie in Rumänien, seine Recherchen machte er in Bibliotheken. Die Verbindung von Dracula und Burg Bran ist also vor allem eine gute Geschichte (und ein gutes Geschäft für die Souvenirshops) – aber eben nicht die Wahrheit. Wahr ist: Bran passt perfekt ins Bild der Legende, und deshalb haben Hollywood und der lokale Tourismus die beiden schon lange verknüpft.

Kann man die Burg Bran nachts besichtigen?

Normalerweise nicht. Es gibt jedoch spezielle Nachtführungen an Halloween und an ausgewählten Wochenenden im Jahr. Diese sind schnell ausgebucht, vor allem im Sommer – also rechtzeitig nachfragen, wenn du das Spektakel erleben willst. Hin und wieder werden auch Touren an dunklen, mondlosen Nächten angeboten. Die sind großartig (gothische Stimmung, Livemusik, interaktive Guides) – aber eher für den Spaß und ein dramatisches Selfie als für ernsthafte Geschichtsstunden.

Lohnt sich ein Besuch mit Kindern oder Familie?

Kinder lieben Burg Bran! Die verwinkelten Treppen, Rüstungen, Wandteppiche und geheimnisvollen Korridore sind ein Abenteuer. Außerdem ist Bran ein guter Ausgangspunkt für das Bärenreservat und den Wochenmarkt im Freien. Und: Durch die Lage in den Bergen ist es im Sommer angenehmer kühl als im Flachland.

Wie viel Zeit sollte man für die Burg einplanen?

Für einen gemütlichen Rundgang etwa zwei bis drei Stunden. Wer auch die Umgebung erkunden möchte, sollte eine Stunde oder mehr drauflegen – was leicht passiert.

Kann man in oder bei der Burg Bran übernachten?

Wenn du nach der Besichtigung in einem mittelalterlich anmutenden Bett mit Zwiebelturm-Decke und Burgblick einschlafen möchtest – nur zu. Bran ist klein, hat aber einige familiengeführte Pensionen und Gästehäuser, meist preiswert. Alternativ gibt es Unterkünfte etwas außerhalb – ich habe im Apartments Lydia übernachtet, nur wenige Minuten von Bran, mit fairen Preisen und sehr hilfsbereiten Gastgebern.

Luftaufnahme von Schloss Bran im Wald in Rumänien
Schloss Bran, Rumäniens mystische Burg, thront majestätisch über dem Tal.
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Abschließende Gedanken

Wenn Burg Bran eines lehrt, dann dass Legenden nur einen Teil der Geschichte ausmachen – und genau dort beginnt oft der größte Spaß. Schlendere durch die Hallen, streiche mit der Hand über das kalte Mauerwerk und lausche, ob nicht vielleicht ein Geist in den knarrenden Gängen oder im Windzug durch die Fensterläden flüstert. Egal ob Geschichtsfan oder Schlossliebhaber – Bran belohnt jede Neugier.

Nimm dir einen Moment, an dem die Türme der Burg über den Wald ragen und die Karpaten den Himmel rahmen. Hol dein Handy raus, atme tief durch und genieße die nach Kiefer duftende Luft – und all die Mythen und Geschichten, die diese Mauern zu erzählen haben.

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Mark is one of the curious minds behind CastleQuest Chronicles, sharing the adventure with his fellow cofounder and castle enthusiast, Gilles. For as long as he can remember, Mark has been sidetracked by ruined towers and ivy-clad walls—usually with a camera in one hand and a half-baked legend scribbled in his notebook. He’s wandered from turreted palaces to crumbling battlements, always hunting for stories that make these places feel alive. Mark believes the real magic of a castle isn’t just in its stones or soaring views—it’s in the small moments: the echo of footsteps in a cold hall, the local bakery you stumble into after a long climb, the tip you pass on to the next traveler. When he’s not exploring new corners with Gilles (or getting gloriously lost along the way), you’ll find him swapping travel tales with readers or searching for the next offbeat castle to add to the list. Got a favorite hidden gem? Mark would love to hear about it—half the fun is discovering what other castle lovers have found on their own quests.

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